Kaleido Ostbelgien


Kognition

Unter „Kognition“ verstehen wir alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge und deren mentale Ergebnisse. Umgangssprachlich wird dies „Denken“ genannt.

Kognition bezeichnet zum einen die Inhalte des Wissens und zum anderen die Prozesse, durch die Wissensinhalte entstehen. Es beschreibt die Veränderungen im Denken, Wahrnehmen und Lernen von Kindern. Von konkretem zu abstraktem Denken, von einfacher Logik zu komplexem kritischem Denken.

Die Kognition von Kindern und Jugendlichen 

 

Zu den kognitiven Fähigkeiten gehören die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, die Erinnerung, das Verbinden von neuen Inhalten mit schon vorhandenen und die Kreativität. Diese Fähigkeiten kommen bei Denkprozessen zum Einsatz. Zu ihnen gehören das Lernen, das logische Denken, die Entscheidungsfähigkeit und die Sprache („Mit-teilen“ des Wissens). 

In diesem Alter beginnt die schulische Bildung, deren wichtigste Aufgabe darin liegt, Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln. Hierbei ist die Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler bzw. Schülerin einer der wichtigsten Faktoren des gelingenden Unterrichts. Je deutlicher der Schüler oder die Schülerin das Verhalten der Lehrperson als anregend, hilfsbereit und fürsorglich erlebt, desto stärker entwickeln sich Lernmotivation und ein positives Sozialverhalten. 

Die Entwicklung dieser kognitiven Fertigkeiten verläuft sehr individuell, weshalb ein ganzheitliches Verständnis der Entwicklung von großer Bedeutung ist. Motivation, analytisches Problemlösen, angeborene Kompetenzen sowie soziale und kulturelle Umgebung wirken zusammen.  

Auch im Jugendalter (12-18 Jahre) finden bedeutende Entwicklungen statt. Insbesondere entwickeln sich in diesem Alter auch metakognitive Fähigkeiten, d. h., Jugendliche können jetzt ihr Denken reflektieren und denken über sich selbst nach. Dies hat auch Einfluss auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit.   

Der Schule fällt bei der Förderung der kognitiven Entwicklung eine zentrale Rolle zu. Hierbei ist es für gelingenden Unterricht wichtig, die Anforderungen an die Fähigkeiten anzupassen, eine warmherzige, wertschätzende und herausfordernde Atmosphäre zu schaffen, klare Regeln zu setzen, zur Selbstständigkeit zu ermutigen und Jugendliche ernst zu nehmen. 

Das Jugendalter fordert Jugendliche in vielen Entwicklungsbereichen heraus. Eine ganzheitliche Sichtweise der Jugendlichen macht es erforderlich, neben der kognitiven Entwicklung die emotionale, soziale Entwicklung wie auch die Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu berücksichtigen. 

 

Wie können Eltern die kognitive Entwicklung unterstützen? 

Die kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist eine faszinierende Reise, die auch Eltern aktiv und spielerisch begleiten können.  

Anregende Gespräche: Sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Kindern über verschiedene Themen. Diskutieren Sie Bücher, Filme und aktuelle Ereignisse. Dies fördert ihr kritisches Denken und ihre kommunikativen Fähigkeiten. 

Lesen fördern: Lesen Sie Ihren Kindern vor und ermutigen Sie sie, selbst zu lesen. Bücher sind eine hervorragende Möglichkeit, die Fantasie anzuregen und das Vokabular zu erweitern. 

Mathematische Spiele: Spielen Sie mathematische Spiele wie Alltagsgegenstände zählen, Sudoku, oder Brettspiele, die strategisches Denken erfordern. Dies fördert mathematische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz. 

Kunst und Kreativität: Ermutigen Sie Ihre Kinder, ihre kreative Seite auszuleben. Malen, Zeichnen, Musizieren und Basteln fördern die künstlerische und gestalterische Kognition. 

Sportliche Aktivitäten: Körperliche Bewegung ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern trägt auch zur kognitiven Entwicklung bei. Sportliche Aktivitäten schärfen die Koordination und das räumliche Denken. 

Selbstständigkeit fördern: Geben Sie Ihren Kindern die Möglichkeit, eigenständig Probleme zu lösen. Dies stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Fähigkeit, unabhängig zu denken. 

 

Geduld und Individualität 

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Seien Sie geduldig und berücksichtigen Sie die Einzigartigkeit Ihres Kindes. Manche Kinder entwickeln diese Fertigkeiten schneller, während andere etwas mehr Zeit benötigen. Unterstützen Sie Ihr Kind bei seinen individuellen Herausforderungen und Interessen ganz in seinem Tempo.  

 

Fazit 

Die kognitive Entwicklung von Kindern im Alter von 6-18 Jahren ist eine aufregende Zeit, die von vielen Veränderungen und Entdeckungen geprägt ist. Eltern und Schule spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung dieser Entwicklung, indem sie anregende Aktivitäten fördern, Grenzen setzen und Sicherheit bieten. Mit Geduld können wir dazu beitragen, dass Kinder zu kritisch denkenden, einfallsreichen und selbstbewussten jungen Erwachsenen heranwachsen.