Kaleido Ostbelgien


Freundschaften sind wichtig

Freundschaften beginnen bei den meisten schon im Kleinkindalter. Obwohl der Begriff „Freund/Freundin“ zum allgemeinen Wortschatz gehört ist, meint er in jeder Altersklasse etwas anderes.

 

Die ersten richtigen Freundschaften werden schon im Kindergarten (ab 3 Jahren) geschlossen. Sie sind nicht mit den Freundschaften von Erwachsenen zu vergleichen. Kinder schließen in diesem Alter schnell Freundschaften zueinander. Oftmals zählt jemand schon als Freund oder Freundin, wenn er oder sie nett ist und man gut miteinander spielen kann.

 

Mit Freunden groß werden

Kinder im Kindergartenalter können ihre eigenen Bedürfnisse noch nicht zurückstellen, weswegen es schon mal sein kann, dass die Freundschaft nicht lange anhält. Sicherlich haben Sie aus dem Mund eines Kindes schonmal den Satz “du bist nicht mehr mein Freund” gehört. Haben Kinder jedoch jemanden gefunden, mit dem sie gut spielen können, kann es sein, dass sich hieraus die ersten länger andauernden Freundschaften entwickeln.

Im Grundschulalter können wir sehen, dass die Art der “Freundschaft” sich verändert. Dort, wo vorher noch das “gut miteinander spielen” ausschlaggebend war, wird nun die Auswahl der Freunde aufgrund der Tatsache bestimmt, dass das eigene Bedürfnis gestillt wird. Zum Beispiel ist ein Freund nun jemand, der mit dem Kind spielt - aber auch nur wenn berücksichtigt wird, was das Kind spielen möchte! Außerdem wird es nun immer wichtiger, dass ein Freund unterstützend zur Seite steht, um schwierige Situationen zu bewältigen. Die Solidarität unter Freunden und die Vertrauenswürdigkeit werden wichtiger. Es werden Geheimnisse ausgetauscht und Versprechen gegeben.

Die Freundschaft erhält im zunehmenden Alter eine immer wichtigere Bedeutung. Im Jugendalter zum Beispiel, werden die Familie in den Hintergrund und die Freundschaften in den Vordergrund gestellt. Wichtige Themen (Liebe, Streitigkeiten unter Freunden, usw.) werden nun eher mit den Freunden als mit den Eltern besprochen. Hier spielen also auch Vertrauenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Sensibilität eine große Rolle. Die Art und Weise wie der/die FreundIn auf die angesprochenen Themen reagiert, entscheidet darüber, ob es ein(e) FreundIn wird/bleibt oder nicht.

Der Stellenwert der Freunde bedeutet nicht, dass Ihr Kind Sie als Eltern weniger liebt oder braucht. Dieses Verhalten ist ein wichtiger Teil des sogenannten “Abnabelungsprozess” (auch Loslösung genannt). Das Kind, oder vielmehr der Jugendliche, begibt sich in eine Selbstfindungsphase, in der er lernt, welches seine Stärken und Schwächen sind. Grenzen werden getestet. Hierbei wird Ihr Kind die Geschehnisse vielleicht mehr mit den Freunden als mit den Eltern thematisieren.

Wie können Sie als Elternteil Ihr Kind unterstützen?

Der Loslösungsprozess sollte nicht nur von Freiräumen, sondern auch durch das Grenzen setzen begleitet werden. Hier gilt es einen Spagat zwischen den beiden Aspekten zu machen. Das heißt, es ist wichtig, dass Eltern sowohl Bezugsperson als auch Autoritätsperson zugleich sind, damit der Loslösungsprozess eine gesunde Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes hat.

Der Jugendliche braucht gerade in dieser experimentellen Zeit das Gefühl von Sicherheit. Die Kunst daran ist es, dass Eltern den Kindern das Gefühl vermitteln “komme was wolle, ich bin für dich da”, ohne zu aufdringlich zu werden. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei Ihnen meldet, wenn es Sie braucht, und begleiten Sie es in der Achterbahn der Gefühle.

Haben Sie Fragen zum Thema Freundschaft oder dem Loslösungsprozess? Melden Sie sich gerne bei den Kaleido-Mitarbeitern, um einen Beratungstermin zu erhalten!