Kommunikation von Anfang an
Die erste verbale Kommunikationsform des Neugeborenen ist das Schreien. Dadurch kann es sich und seine Bedürfnisse am stärksten ausdrücken. Aber auch non-verbale Kommunikationsmittel haben eine sehr bedeutende Rolle.
Durch Blickkontakt und Mimik, Lächeln und Körpersprache drückt der Säugling sich, seine Bedürfnisse und seine Empfindungen aus.
Auch Eltern nutzen Körpersprache, Gestik, Mimik und Blicke meist auf vielfältige Art und Weise im „Gespräch“ mit Ihrem Baby und ergänzen es durch ihre Sprache:
- Wenn der Säugling ihren Blick sucht, reagieren Eltern. Sie erwidern den Blickkontakt, lächeln, sprechen das Kind an, also „antworten“ sie ihm.
- Das Baby drückt durch Körpersprache, Blick und evt. Weinen aus, ob es sich unbehaglich oder wohl fühlt und was es braucht. Eltern nehmen ihr weinendes oder unruhiges Kind auf den Arm, beruhigen es und trösten es mit ihrer Stimme.
- Wenn das Baby Dinge oder Spielsachen in seiner Umgebung ansieht, benennen Eltern diese und geben ihm das Spielzeug.
Eltern sprechen meist intuitiv mit ihrem Kind in Babysprache. Diese ist besonders melodisch, es wird langsam und vereinfacht gesprochen und viel wiederholt. Das Sprechen wird dem Kind angepasst, die Babysprache ist eingängig und das Baby kann vieles aufsaugen. Eltern wiederholen auch Äußerungen ihres Kindes. Das können am Anfang Schreie sein, die nachgeahmt oder in Worte gefasst werden. Später sind es dann Laute und Lautketten („eh“ „bä“ „mememem“, „dada“) oder erste Wörter, auf die Eltern reagieren. Eltern wiederholen, greifen auf, benennen, erweitern, …. D.h. Eltern reagieren auf Ihr Kind und kommunizieren mit ihm. Es entsteht ein Dialog: das Kind äußert sich, die Eltern reagieren, das Kind antwortet, usw.
Sprachförderung fängt VOR dem Sprechen an
Wichtig ist, dass Eltern Interesse an ihrem Kind zeigen. Sie treten in Kontakt mit ihrem Kind durch Mimik und Blicke, warten ab, was das Kind macht und reagieren dann. Sie „übersetzen“ quasi die Blicke, das Zeigen, die ersten Äußerungen und Sprechversuche des Kindes und erweitern diese, z.B.:
- Kind: „mmmm“ - Elternteil: “Mehr?“
- Kind: „Ato“ - Elternteil „Ja, da fährt ein Auto. Das ist ein großes Auto.“
Das Kind macht die Erfahrung, dass Kommunikation Spaß macht. Es fühlt sich wohl, wenn es sich mitteilen kann und darf.
Wenn das Kind im Kleinkindalter ist, so mit 1 Jahr, ist es wichtig, keine Babysprache mehr zu benutzen. Eltern sprechen weiterhin in einfachen, aber korrekten Sätzen. Die Sprache ist deutlich, noch etwas verlangsamt und mit klarer Wortwahl. Auch jetzt geben Eltern ihrem Kleinkind viel Gelegenheit zu sprechen. Sie lassen ihr Kind aussprechen, fassen die oft noch kurzen Äußerungen des Kindes auf und wiederholen sie zu vielfältigen Gelegenheiten. Sie beantworten die Fragen des Kindes. Wenn das Kind noch nicht oder kaum spricht, kann es auch Fragen durch Zeigen oder Mimik äußern. Auch diese werden konkret mit einfachen Wörtern oder Sätzen beantwortet.
Eltern nutzen alle Alltagssituationen zur Sprachanregung: sie benennen, was sie tun, drängen das Kind nicht zum Sprechen, lassen es aber unbegrenzt plappern, wenn es so weit ist. Eltern loben ihr Kind konkret und aufrichtig für seine unermüdlichen Bemühungen. Ein aufrichtiges Lob ist Balsam für die Seele!