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Europäische Sicherheitsrichtlinien für den Autositz

Alle in Europa erhältlichen Autositze müssen zugelassen sein. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über Normen, Kennzeichnungen, korrekte Handhabe und Tipps.

Normen

Alle in Europa erhältlichen Autositze müssen zugelassen sein und den neuesten Normen entsprechen. Derzeit gibt es zwei europäische Normen:

  • Die R44-Norm

Diese Regelung basiert auf dem Gewicht des Kindes. Es handelt sich um die älteste und am weitesten verbreitete Norm in Europa. Sitze, die den Standards R44/03 und R44/04 entsprechen, dürfen ab September 2024 in Europa weiterhin verwendet, aber nicht mehr vermarktet werden. Modelle nach den älteren Richtlinien R44/01 und R44/02 sind seit 2008 verboten.

  • Die R129 oder “i-Size”-Norm

Die seit 2013 eingeführte Regelung stellt höhere Sicherheitsanforderungen und sollte deshalb bevorzugt werden. Sie basiert auf der Körpergröße des Kindes und zeichnet sich durch das benutzerfreundliche Isofix-Befestigungssystem aus, welches das Risiko einer fehlerhaften Installation erheblich reduziert. Diese Sitze bieten außerdem verbesserten Schutz für Kopf und Nacken bei einem Aufprall und werden ebenfalls auf Seitenaufprall getestet.

Ab September 2024 ist bei dem Neukauf eines Autositzes ausschließlich die neueste Sicherheitsnorm R129/i-Size zulässig.

 

Internationales Sicherheits- und Qualitätskennzeichen

Prüfen Sie bei der Auswahl des passenden Autositzes den orangefarbenen Aufkleber (Zulassungsetikett) auf dem Autositz. Dieser zeigt an, für welche Körpergröße und/oder welches Gewicht der Autositz sicher für Ihr Kind verwendet werden kann.

Prüfen Sie, ob die Größe und/oder das Gewicht Ihres Kindes innerhalb der auf dem Aufkleber angegebenen Grenzen liegen.

Ein optimal angepasster Autositz, der auf die Körperproportionen Ihres Kindes abgestimmt ist, gewährleistet ihm maximale Sicherheit.

 

Den Autositz korrekt befestigen

Achten Sie stets auf die geltenden Vorschriften zur sicheren Befestigung des Kindersitzes.

Befestigung

Lesen Sie die Gebrauchsanweisung des Autositzes sorgfältig durch. Kindersitze sind nur dann sicher, wenn sie gemäß den Anleitungen korrekt eingebaut werden. Dies kann je nach Modell und Marke sehr unterschiedlich sein. Einige Hersteller bieten dazu auch praktische Videos auf ihrer Webseite an.

Es gibt zwei Befestigungssysteme:

  • Das Isofix-System vereinfacht den Einbau von Kinderautositzen, indem es Fehlbedienungen verhindert und bietet umso mehr Sicherheit.
  • Der Kindersitz und die Basis, auf welche der Sitz befestigt wird, sind mit Haken ausgestattet, die an den integrierten Verankerungspunkten des Fahrzeugs (zwischen Sitzfläche und Rückenlehne) befestigt werden.

Die ISOFIX-Verankerungen müssen ordnungsgemäß verriegelt werden. Je nach Modell gibt es visuelle und/oder akustische Hilfsmittel, die den korrekten Einbau des Sitzes bestätigen.

Die neueste Generation von Autositzen (i-Size/R129) ist stets mit dem Isofix-System ausgestattet.

Andere Autositze müssen mit dem Sicherheitsgurt des Autos befestigt werden. Hier gilt auch zu prüfen, wie der Sitz, je nach Modell, gemäß den Anweisungen befestigt werden soll.

Fahrtrichtung: „Blick nach hinten“ - Die sicherste Position für kleine Passagiere.

Für Babys und Kleinkinder ist es besonders wichtig, so lange wie möglich entgegen der Fahrtrichtung befördert zu werden, auch wenn die Vorschriften erlauben, es in Fahrtrichtung zu setzen. Dies sollte  idealerweise bis zum 15. Lebensmonat berücksichtigt werden.

Diese Position bietet einen optimalen Schutz für den empfindlichen Nacken und Kopf Ihres Kindes bei einem möglichen Aufprall. Im Falle eines Zusammenstoßes wird der Aufprall vom Rücken und nicht vom Nacken abgefangen.

R44-Kindersitze lassen eine rückwärtsgerichtete Nutzung lediglich bis zu einem Gewicht von 9 kg zu, wobei i-Size-Sitze diese Fahrtrichtung darüber hinaus ermöglichen.

Bei ordnungsgemäßer Verwendung kann ein Kinderautositz 10 Jahre lang verwendet werden. Nach dieser Zeit ist ein Wechsel aufgrund des natürlichen Abbaus einiger Komponenten empfehlenswert.

💡 Wichtiger Hinweis: Falls Ihr Kind auf dem Beifahrersitz in einem rückwärtsgerichteten Sitz befördert wird, deaktivieren Sie unbedingt den Frontairbag (falls vorhanden). Ist die Abschaltung nicht möglich, muss das Kind zwingend auf dem Rücksitz transportiert werden. Ein aktivierter Airbag kann im Falle eines Unfalls eine erhebliche Gefahr für Ihr Kind darstellen.

💡 Wertvoller Tipp: Unbenutzte Kindersitze sollten stets mit dem Sicherheitsgurt oder dem ISOFIX-System im Fahrzeug gesichert werden. Bei einem Unfall kann ein ungesicherter Sitz zu einem gefährlichen Geschoss werden und das Verletzungsrisiko für alle Insassen erheblich erhöhen.

  • Lassen Sie sich beim Kauf eines Kindersitzes im Geschäft ausführlich beraten und bitten Sie um eine praktische Vorführung.

    Testen Sie den Sitz am besten direkt in Ihrem Auto, um sicherzustellen, dass er gut passt und der Einbau problemlos funktioniert.

    Üben Sie den Einbau einige Male, bevor Sie den Sitz tatsächlich nutzen – so sind Sie bestens auf Ihre ersten Fahrten vorbereitet.

  • Beim Kauf eines gebrauchten Sitzes ist es wichtig, das Gütezeichen genau zu überprüfen. Wählen Sie Modelle mit der aktuellen i-Size-Zertifizierung für optimalen Schutz. Autositze mit den Zertifizierungen R44-03 und R44-04 dürfen ebenfalls weiterhin verwendet werden.

    Stellen Sie zudem sicher, dass der Sitz unfallfrei ist. Denn nach einem Unfall könnte er unsichtbare Schäden aufweisen und somit seine Schutzfunktion nicht mehr erfüllen.