Kaleido Ostbelgien


Allgemeine Richtlinien für eine sichere Autofahrt

Die Sicherheit unserer Kleinsten im Straßenverkehr hat höchste Priorität. Eine der Grundregeln dafür betrifft den Autositz. Erfahren Sie mehr über geltende Vorschriften.

Maximale Sicherheit für Kinder im Auto

Bei korrekter Verwendung kann er das Risiko tödlicher Verletzungen bei Verkehrsunfällen um bis zu 50% und das Risiko schwerer Verletzungen um 30% verringern (AWSR, 2024). Dennoch ergab eine Umfrage der AWSR im Jahr 2023 in der Wallonie, dass 20 % der Eltern keinen geeigneten Kindersitz für ihr Kind verwenden.

In Belgien gilt folgende Vorschrift: Kinder, die kleiner als 1,35 Meter sind, müssen stets in einem geeigneten Autositz befördert werden.

Was bedeutet das konkret? Ein geeigneter Autositz ist nicht nur eine gesetzliche Vorgabe, sondern vor allem eine Investition in die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes. Der Sitz sollte sorgfältig auf die Größe und das Gewicht Ihres Kindes abgestimmt sein, um optimalen Schutz zu bieten.

Dabei ist es essenziell, den Sitz korrekt im Fahrzeug zu befestigen und sicherzustellen, dass Ihr Kind gut und fest im Sitz angeschnallt ist – und zwar nicht nur auf langen Reisen, sondern auch bei kurzen Fahrten.

Selbst wenn das Ziel nur wenige Minuten entfernt ist, sollte die Sicherheit niemals vernachlässigt werden. Unfälle passieren oft unerwartet, und ein sicher befestigter Autositz kann das Risiko schwerer Verletzungen erheblich reduzieren.

Prüfen Sie regelmäßig, ob der Autositz noch den aktuellen Bedürfnissen Ihres Kindes entspricht. Das Wachstum der Kinder erfordert es, den Sitz hin und wieder anzupassen oder sogar zu wechseln, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Nur ein optimal angepasster Autositz ist ein sicherer Autositz.

 

5 gute Gründe zur sicheren Befestigung der Kinder im Auto

Wenn es um die Sicherheit Ihres Kindes im Auto geht, sollten keine Kompromisse eingegangen werden.

Hier sind fünf gute Gründe, warum Sie Ihr Kind immer sicher im Auto befestigen sollten:

  1. Ein lebensrettender Schutz: Ein sicherer Kindersitz bietet Ihrem Kind den besten Schutz vor schweren Verletzungen und kann im Ernstfall Leben retten. Dank der Kopfstütze und der angepassten Gurtbänder sind Kopf und Nacken besonders geschützt. Die Gurtbänder von Baby- und Kindersitzen sind schmaler und verlaufen an mehreren Stellen über den Körper (3- oder 5-Punkt-Gurte), um den Aufprall im Falle eines Unfalls gleichmäßig zu verteilen. So wird Ihr Kind sicher im Sitz gehalten und das Verletzungsrisiko minimiert. In Autositzen für ältere Kinder sorgen spezielle Gurtführungen dafür, dass der Gurt stets auf der richtigen Höhe liegt. Ein herkömmlicher Sicherheitsgurt ist nicht auf die Körperproportionen eines Kindes zugeschnitten und kann schwere Verletzungen verursachen. Niemals auf dem Schoß 🚩: Bei einem Unfall reichten die Kräfte eines Erwachsenen bei Weitem nicht aus, um das Kind festzuhalten.
  2. Die besondere Empfindlichkeit von Kindern berücksichtigen: Babys und Kleinkinder sind empfindlicher als Erwachsene. Ihr Kopf ist im Verhältnis zum Körper größer, und die Nackenmuskulatur ist noch nicht vollständig entwickelt, sodass sie bei einem Unfall den Aufprall nicht so gut abfedern können. Ein optimale angepasster Kindersitz wächst mit Ihrem Kind mit und bietet in jeder Entwicklungsphase den optimalen Schutz. In rückwärtsgerichteten Kindersitzen wird der Aufprall gleichmäßig über den gesamten Rücken verteilt und trägt zu mehr Sicherheit bei. Diese Position es verringert deutlich das Verletzungsrisiko.
  3. Airbags können für Kinder gefährlich sein: Airbags entfalten sich mit enormer Geschwindigkeit – über 200 km/h – und sind in erster Linie für Erwachsene konzipiert. Für Babys und Kleinkinder, die in rückwärtsgerichteten Sitzen auf dem Beifahrersitz platziert sind, können Airbags gefährlich sein. Der Airbag des Beifahrersitzes muss in diesen Fällen unbedingt deaktiviert werden! Somit stellen Sie sicher, dass Ihr Kind auch bei einem Unfall bestmöglich geschützt ist.
  4. Entspannt am Steuer sein: Wenn Ihr Kind sicher angeschnallt ist, können Sie sich mit einem ruhigen Gewissen auf das Fahren konzentrieren und dies sorgt ebenfalls für eine entspannte Atmosphäre während der Fahrt.
  5. Die rechtliche Absicherung: In Belgien ist die Nutzung eines passenden Kindersitzes gesetzlich vorgeschrieben und sorgt dafür, dass Sie im Straßenverkehr rechtlich auf der sicheren Seite sind. Neben der erheblichen Gefahr für ihr Kind kann die Missachtung der Sicherheitsregeln zu Geldstrafen führen.

Indem Sie auf die Sicherheit Ihres Kindes achten, vermitteln Sie ihm von klein auf die Bedeutung von Verantwortung und Sicherheit im Straßenverkehr. So geben Sie Ihrem Kind ein wertvolles Beispiel mit. Diese Vorbildfunktion ist entscheidend, um langfristig ein sicheres Verhalten unserer Kinder zu fördern.

 

Jeder angeschnallt an seinem Platz

Wo dürfen Kinder Platz nehmen? 

Jedes Kind muss einen eigenen Sitzplatz (Anzahl Sicherheitsgurte) im Auto haben. In Belgien ist es erlaubt, so viele Kinder zu befördern, wie es Passagierplätze im Fahrzeug gibt.

Kinder können sowohl auf dem Vorder- als auch auf den Rücksitzen befördert werden, unabhängig von der Art des Fahrzeugs (Nutzfahrzeug, Lieferwagen, Kleintransporter...), sofern sie in einem Kindersitz platziert sind, der ihrer Größe und ihrem Gewicht entspricht. Der Sitzplatz muss zudem mit einem 3-Punkt-Sicherheitsgurt ausgestattet sein.

Die Rücksitze sind dennoch die sichersten Plätze im Fahrzeug (geringeres Risiko, bei einem Unfall schwer verletzt zu werden).

Falls bereit zwei Autositze auf der Rückbank installiert sind und kein Platz mehr für einen dritten Sitz bleibt, gelten die folgenden Bestimmungen:

  • Kinder unter 3 Jahren dürfen in diesem Fahrzeug nicht befördert werden.
  • Ab einem Alter von 3 Jahren müssen Kinder auf dem Rücksitz sitzen und angeschnallt sein, ausnahmsweise ohne Kindersitz

💡 Wenn Sie Ihr Baby in einem rückwärtsgerichteten Kindersitz auf dem Beifahrersitz befördern, stellen Sie sicher, dass der Front-Airbag stets deaktiviert ist.

Dürfen Kinder vorne mitfahren?

Die hinteren Plätze sind die sichersten. Ein Kind, das in der Mitte der Rückbank im Kindersitz gesichert ist, hat das geringste Risiko, bei einem Unfall verletzt zu werden – vorausgesetzt, der Kindersitz kann an diesem Sitzplatz fixiert werden (vollwertiger Sitzplatz) und das Kind ist korrekt in einem geeigneten Sitz gesichert.

Ist dies nicht möglich, darf das Kind in einem geeigneten Rückhaltesystem vorne sitzen. Jedoch gibt es eine Ausnahme: Wenn sich auf der Beifahrerseite ein aktivierter Airbag befindet, darf dort kein Kindersitz mit dem Rücken in Fahrtrichtung installiert werden.

Wichtige Anweisungen zum sicheren Anschnallen

  1. Die Gurte straffen: Stellen Sie sicher, dass zwischen den Schultern Ihres Kindes und dem Gurt maximal 1 cm Platz ist (etwa eine Fingerbreite). Vermeiden Sie dicke Kleidung unter den Gurten, um eine optimale Sicherheit zu gewährleisten. Ziehen Sie Ihrem Kind bei kaltem Wetter den Mantel aus, bevor Sie es anschnallen, und bedecken Sie es anschließend mit einer Decke.
  2. Die Gurte über die Schultern positionieren: Legen Sie die Gurte sorgfältig über die Schultern Ihres Kindes (nicht über die Arme), damit der Oberkörper im Falle eines Unfalls optimal gesichert ist. Achten Sie bei größeren Kindern, dass sie niemals ihren Sicherheitsgurt im Rücken oder unter dem Arm anschnallen.
  3. Die Verdrehungen der Gurte vermeiden: Achten Sie darauf, dass die Gurte nirgends verdreht sind, um eine gleichmäßige Druckverteilung sicherzustellen.
  4. Die Gurte auf Schulterhöhe platzieren: Überprüfen Sie, dass die Gurte korrekt auf Schulterhöhe positioniert sind, da sie sonst verrutschen könnten.

Achten Sie gleichzeitig auf die Kopfposition Ihres Kindes: Der Kopf Ihres Kindes sollte stets unterhalb der Oberkante des Autositzes bleiben. Sobald sein Kopf über die Oberkante des Sitzes hinausragt, ist es an der Zeit, auf einen größeren Autositz umzusteigen.

💡 Weitere Empfehlungen für sichere Fahrten mit Ihrem Kind: Keine dicken Jacken im Autositz 🚩: Ein voluminöser Mantel schafft zu viel Spielraum zwischen dem Sicherheitsgurt und dem Körper, wodurch Kopf und Hals bei einem Unfall gefährlich weit nach vorne geschleudert werden können. Bei Kälte legen Sie lieber eine Decke über das angeschnallte Kind. Dies gilt auch für Erwachsene: Ziehen Sie Ihren Wintermantel aus, bevor Sie sich ins Auto setzen und anschnallen.

Anschnallen in der Schwangerschaft

Auch bei Schwangeren ist das Anschnallen verpflichtend. Er ist der beste Schutz für Sie und Ihr Baby. So wird bei einem Unfall Ihr Becken und nicht Ihr Bauch den möglichen Stößen ausgesetzt sein. Das Becken kann Stöße besser verkraften und Ihr Kind wird so vor Verletzungen geschützt.

Achten Sie darauf, dass Ihr Sicherheitsgurt richtig positioniert ist: Beckengurt unter dem Bauch, straff über dem Becken und Gurt schräg zwischen der Brust und über der Schulter. Stellen Sie die Position des Lenkrads und die Sitzhöhe so ein, dass Ihr Bauch nicht zu nahe am Lenkrad zu liegen kommt. Im dritten Trimester der Schwangerschaft kann der Abstand zum Lenkrad durch den wachsenden Bauch stark verringert sein. Dies kann das Fahren erschweren. Vermeiden Sie es bei Möglichkeit, sich hinters Steuer zu setzen, und lassen Sie sich stattdessen lieber fahren.

Vorsicht bei Schwangerschaftsgurten: Der richtig angelegte Gurt schützt ausreichend. Es ist daher nicht notwendig, zusätzliche Gurtsysteme zu verwenden. Sie bieten keinen ausreichenden Schutz und können sich sogar als gefährlich erweisen.