Extremistische Tendenzen sind eine Bedrohung für Demokratie, Menschenrechte und allgemein für ein friedliches gesellschaftliches Zusammenleben weltweit.
Durch die zahlreichen körperlichen und psychischen Veränderungen sind Jugendliche und junge Erwachsene besonders anfällig für eine Radikalisierung. Der Radikalisierungsprozess kann durch diverse Faktoren unterstützt werden. Diese reichen von gesellschaftlichen Entwicklungen bis zu familiären und individuellen Faktoren.
Viele Jugendliche sind auf der Suche nach Sinn, Orientierung und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Sie müssen viele Veränderungen durchmachen und sich in einer komplexen und teilweise unsicheren Welt zurechtfinden. Da können einfache Erklärungen einen großen Reiz haben.
Wichtig: Nicht jede Person, die eine radikale Position vertritt, sollte unter Extremismusverdacht stehen. Klare und provokante Standpunkte, die den Ist-Zustand in Frage stellen, sind in einer demokratischen Gesellschaft wichtig.
Wie kann man dem im Alltag entgegentreten?
Bezugspersonen aus Schule und Freizeit sowie Eltern sind beim Thema Prävention wesentliche Mitwirkende. Sie kennen die Jugendlichen und können im Alltag die Verhaltensänderungen oder Aussagen beobachten, die auf eine Radikalisierung hindeuten können.
Wir ermutigen dazu, Raum für Diskussionen mit den Jugendlichen zu bieten, um über wichtige gesellschaftliche Gesichtspunkte, aktuelle Themen und die alltäglichen persönlichen Sorgen zu sprechen. Für eine vertrauensvolle Atmosphäre und eine starke Bindung ist es von Vorteil, den Jugendlichen mit Empathie und ohne Vorurteile zuzuhören. So können auch unangenehme Sachverhalte angesprochen werden. Um Gefahren aus Netzwerken und dem Internet besser zu erkennen, ist es wichtig, kritisches Denken, Medien- und Informationserziehung bei Jugendlichen zu fördern.