SCHRITT 1: Darüber reden
Ab wann?
Von Anfang an lieben es Kinder, wenn man mit ihnen über alles redet, also auch über Pipi und Kacka.
Und wie?
Sprechen Sie beim Windelwechseln ganz natürlich mit Ihrem Kind – oder wenn Sie bemerken, dass es gerade die Windel nass macht. So helfen Sie Ihrem Kind zu verstehen, was gerade geschieht. Pipi und Kacka gehören nun mal zum normalen Leben dazu.
SCHRITT 2: An das Töpfchen gewöhnen
Ab wann?
Mit ca. 18 Monaten oder wenn Ihr Kind Interesse für das Töpfchen zeigt. Bieten Sie dieses von nun an im normalen Alltagsleben an. Erwarten Sie aber nicht zu viel.
Und wie?
Geben Sie Ihrem Kind das Töpfchen und lassen Sie es damit spielen. Erzählen Sie Ihrem Kind eine Geschichte über das Töpfchen und nehmen Sie es mit, wenn Sie selbst zur Toilette gehen. Am besten lernt Ihr Kind von Ihnen als Vorbild, wie man die Toilette benutzt. Eine Puppe oder ein Stofftier können als gutes Beispiel auch auf das Töpfchen gesetzt werden. Es gibt schöne Kinderbücher über das Trockenwerden. So kann Ihr Kind Wörter wie Pipi, Kacka, Töpfchen, nass und trocken gut lernen.
Stellen Sie eine Dose in Wurfweite vor sich hin. Werfen Sie Gegenstände hinein und ermutigen Sie auch Ihr Kind, dies zu tun. So lernt es das Wort „in“ zu verstehen und dass Pipi „in“ das Töpfchen gehört.
Bieten Sie das Töpfchen regelmäßig an, z. B. vor dem Baden.
Buchtipps siehe unten
SCHRITT 3: Das Töpfchen regelmäßig nutzen
Ab wann?
Wenn Ihr Kind etwa 2 Jahre alt ist, können Sie tagsüber das Töpfchen regelmäßig anbieten. Es geht auch früher, wenn Ihr Kind die nötige körperliche Reife zeigt oder wenn es selbst danach fragt.
Und wie?
Bieten Sie das Töpfchen immer wieder nach dem Aufstehen an, nach dem Essen (Frühstück, Mittagessen, Zwischenmahlzeit und Abendessen) und vor dem Zubettgehen.
Natürlich auch, wenn Ihr Kind danach fragt oder Sie selbst bemerken, dass es Pipi oder Kacka machen muss. 2 bis 5 Minuten auf dem Töpfchen reichen aus. Warten Sie 1,5 bis 2 Stunden, bevor Sie das Töpfchen erneut anbieten. Ihr Kind kann am besten Pipi machen, wenn es entspannt und gerne auf dem Töpfchen sitzt. Ziehen Sie Ihrem Kind bequeme Kleidung an. Ein Bilderbuch oder eine kleine Geschichte sorgen für gute Stimmung.
Das Vorbild anderer Kinder, die bereits auf das Töpfchen gehen, kann ein Kind motivieren. Reagiert Ihr Kind ängstlich oder wehrt sich heftig, warten Sie lieber einige Wochen ab und versuchen Sie es dann wieder.
SCHRITT 4: Tagsüber ohne Windel
Ab wann?
Windeln können versuchsweise weggelassen werden, wenn Ihr Kind immer wieder eine längere Zeit von etwa 2 Stunden trocken bleibt oder wenn Sie Ihrem Kind dies zutrauen. Idealerweise sollte diese Umstellung in einer ruhigen Zeit erfolgen, wenn Sie Ihr Kind enger betreuen können, z. B. während einer Ferienzeit. Sprechen Sie die Umstellung auch bei den Tageseltern und im Kindergarten an.
Und wie?
Ziehen Sie Ihrem Kind anstelle der Windel ein Unterhöschen an. Eine unangenehme nasse Hose motiviert Ihr Kind, mit dem Pipimachen bis zum Töpfchen zu warten. Ihr Kind sollte weiterhin ausreichend und regelmäßig trinken. Halten Sie sowohl zu Hause als auch unterwegs an denselben Zeiten für das Töpfchen fest. Unterwegs und auch nach einem kleinen „Unfall“ sollte die Windel wegbleiben.
Größere Ereignisse
Veränderungen im Leben Ihres Kindes, wie z. B. ein Umzug oder die Geburt eines Geschwisterkindes, können eine Menge Energie kosten. Manche Kinder fangen dann vorübergehend wieder an einzunässen. Haben Sie Geduld und lassen Sie Ihrem Kind die nötige Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Auch nachts sauber werden
Sobald Ihr Kind die nötige körperliche Reife erreicht hat, passiert dies eigentlich von allein. Bleibt Ihr Kind an 5 von 7 Nächten trocken, kann die Windel weggelassen werden.
Nasse Windeln nachts sind jedoch bis zum Alter von 7 Jahren nicht ungewöhnlich. Wecken Sie Ihr Kind nachts nicht zum Pipimachen auf. Ein Kind wird dadurch nicht eher sauber. Körperlich reife Kinder werden von selbst wach, um Pipi zu machen.
Ihr Kind muss weiterhin genug trinken, auch nach 16 Uhr. Kaufen Sie einen guten Matratzenschutz, da kleinere Unfälle passieren werden. Nasse Windeln bedeuten, dass Ihr Kind noch nicht die nötige körperliche Reife entwickelt hat. Ihr Kind kann nichts dafür, bleiben Sie also gelassen.
Groß machen
Viele Kleinkinder ängstigt der Stuhlgang auf dem Töpfchen. Sie schaffen es dort zwar, Pipi zu machen, bevorzugen aber, das große Geschäft weiterhin in die Windel zu verrichten. Einige Kinder ziehen sich zu diesem Zweck sogar in eine Zimmerecke zurück. Dies ist kein Grund zur Sorge. Ihrem Kind bereitet die Umstellung auf ein Töpfchen einfach noch Schwierigkeiten. Es bevorzugt deswegen noch für eine Weile die sichere Windel.
Wie gehe ich vor?
Ermutigen Sie Ihr Kind und erwarten Sie nicht gleich, dass es für das große Geschäft ein Töpfchen benutzt. Ihr Kind muss regelmäßig Stuhlgang machen und es ist wichtig, dass es diesen nicht zurückhält. Es ist deshalb bereits ein guter Anfang, wenn es bemerkt, dass es Kacka machen muss.
Finden Sie zusammen mit Ihrem Kind einen ruhigen Ort, wo das Töpfchen hingestellt wird. Das Töpfchen kann auch in die Toilettenschüssel gestellt werden, wenn Ihr Kind dies so möchte. Nach wenigen Wochen wird es sicherlich auch für den Stuhlgang das Töpfchen benutzen. Nur Geduld!
Nach dem Windelwechsel oder Töpfchengang keine Feuchttücher benutzen, sondern einen Waschlappen mit etwas pH-neutraler Seife zum Reinigen. Danach mit Wasser ohne Seife abwaschen und abtrocknen. Diese Pflege ist haut- und umweltfreundlich.