Kaleido Ostbelgien


Stillpositionen

Entdecken Sie die besten Stillpositionen für Sie und Ihr Baby – ob sitzend, liegend oder seitlich. Hier finden Sie verschiedenen Möglichkeiten für ein angenehmes Stillen.

Probieren Sie verschiedene entspannte Stillposition im Liegen und im Sitzen aus. Testen Sie später weitere Positionen und wechseln Sie häufig. Dadurch werden die verschiedenen Milchkanäle stimuliert und besser entleert. Dies beugt auch Milchstau und Entzündungen vor. Ein Stillkissen kann Ihnen helfen, bequemer zu sitzen oder zu liegen.

Auf der Seite

  • angenehm nach einer schwierigen Entbindung (Kaiserschnitt, schmerzhafter Schnitt, ...) oder beim Stillen in der Nacht

Legen Sie ein Kissen unter die Schultern und in den Rücken des Babys. Legen Sie den Bauch des Babys gegen Ihren Bauch, die Nase befindet sich auf Höhe der Brustwarze.

 

Zurückgelehnte Position, (laid-back)

  • ideale Position ab dem ersten Anlegen, da die Mutter das Baby nicht viel halten muss und das Baby intuitiv die Brustwarze sucht und findet. Auch bei kleinen Brüsten oder starkem Milchspendereflex ist das eine gute Haltung. In dieser Position werden die Brustwarzen seltener wund.

 

Nehmen Sie halbliegend zurückgelehnt im Bett oder Sessel Platz. Legen Sie das Baby bäuchlings auf Ihren Bauch, den Kopf locker auf Ihre Brust. Halten Sie ein wenig den Kopf und die Fußunterseiten, das gibt Sicherheit.

Klassischer Wiegegriff

Sie sitzen aufrecht in einem Sessel oder auf einer Couch. Sorgen Sie für ausreichende Unterstützung für Schultern und Rücken. Falls erforderlich, nehmen Sie eine Fußbank, um die Knie anzuheben. Stützen Sie den Kopf des Babys mit dem Arm ab. Legen Sie es mit dem Bauch an Ihren Bauch, die Nase des Babys ist auf Höhe Ihrer Brustwarze.

Sitzende Variante

Um das Baby z. B. an der rechten Brust zu füttern, stützen Sie das Baby mit dem linken Arm. Die rechte Hand stützt die rechte Brust ab. Halten Sie den Bauch des Babys gegen Ihren Bauch. Der Kopf wird abgestützt.

Tipp: Halten Sie den Hinterkopf nicht mit der vollen Hand, da das Baby so nicht die Möglichkeit hat, den Kopf gegebenenfalls zu bewegen. 

 Die Fußballerposition

  • ist geeignet für Frühgeborene, schläfrige oder trinkfaule Babys, gleichzeitig angelegte Zwillinge, Mütter mit schweren Brüsten oder nach einem Kaiserschnitt

 

 

Legen Sie das Baby neben sich auf ein Kissen. Legen Sie Ihren Arm hinter den Körper und die Beine Ihres Babys. Stützen Sie den Kopf und den Körper des Babys mit Hand und Unterarm ab.

Es gibt natürlich beliebig viele andere Positionen, die Sie entdecken können, …

Praktische Tipps zum Anlegen

  • Ein Baby bevorzugt eine ruhige Umgebung zu seiner Mahlzeit.
  • Machen Sie es sich bequem.
  • Legen Sie den Bauch Ihres Babys gegen Ihren Bauch. Stützen Sie Ihr Baby mit einem Arm ab und helfen Sie ihm mit der Hand, die Brustwarze zu greifen.
  • Achten Sie darauf, dass sich die Nase des Babys auf gleicher Höhe mit der Brustwarze befindet. So kann es die Brustwarze und einen großen Teil des Warzenhofes leicht in den Mund nehmen.
  • Streichen Sie mit der Brustwarze sanft über die Lippen Ihres Babys. Er wird das Signal erkennen und in einem "Suchreflex" spontan den Mund öffnen.
  • Wenn der Mund des Babys weit geöffnet ist, bringen Sie Ihre Brust etwas näher heran. Es wird die Brustwarze und einen großen Teil des Warzenhofs in den Mund nehmen. Seine Lippen sind nach außen gewölbt. Wenn das Baby das Mündchen wenig öffnet und nur an der Brustwarze saugt, wird die Milch nicht gut fließen, es entstehen dann leicht Risse an der Brustwarze.
  • Die Nase ist frei und das Kinn des Babys liegt an der Brust an. Der Rücken und der Nacken des Babys bilden eine Linie.
  • Wenn Sie Ihre Finger auf die Brust drücken, um die Nase freizuhalten, besteht die Chance, dass ein Milchkanal abgedrückt wird. Die Brustwarze wird dadurch gespannt und Brustwarzenrisse können entstehen.
  • Das Baby soll ausreichend lange an der ersten Brust trinken. Bieten Sie danach erst die zweite Brust an. So bekommt ein Baby genug von der kalorienreicheren und sättigenden Hintermilch. Die zuletzt angebotene Brust wird beim nächsten Stillen als erste Brust angeboten.
  • Die Milchproduktion wird gesteigert, indem Sie bei jeder Stillmahlzeit, insbesondere in den ersten Wochen oder bei Wachstumsschüben, beide Brüste geben.
  • Ein gesundes, gut zunehmendes Baby bestimmt passgenau die Dauer seiner Brustmahlzeit und deckt damit seinen eigenen Energiebedarf ab.

Worauf muss ich achten beim Baby?

  • Seine Unterlippe ist nach außen gewölbt.
  • Es saugt rhythmisch und tief.
  • Es schluckt hörbar und manchmal sichtbar: Schauen Sie sich seine Ohren an.
  • Seine Nase ist frei und es kann gut atmen.
  • Seine Wangen bewegen sich bei den Saugbewegungen.

Wenn das Baby die Brust verweigert, kann man sich folgende Fragen stellen:

  • Liegt es unbequem? 
  • Hat es Schmerzen? Hat es Krämpfe?
  • Ist seine Nase verstopft?
  • Fließt die Milch nicht schnell genug? Fließt sie zu schnell?
  • Schmeckt die Milch anders als sonst?
  • Riecht die Brust nach etwas gewöhnlich (z. B. nach Seife)?
  • Ist das Baby durch andere Personen oder Geräusche abgelenkt?
  • Gibt es eine medizinische Ursache?

Ein Baby von der Brust nehmen

Normalerweise zeigt das Baby, wenn es genug getrunken hat und lässt die Brust spontan los. Manchmal müssen Sie es von der Brust nehmen: z. B. bei Schmerzen oder wenn das Baby nur nuckelt.

Lösen Sie zuerst den Sog aus seinem Mund, indem Sie Ihren kleinen sauberen Finger zwischen die Brust und den Mundwinkel des Babys schieben. Wenn Luft in seinen Mund gelangt, lässt das Baby die Brust los.

Wenn Sie Ihr Baby einfach von der Brust wegziehen, wird Ihnen das weh tun und es kann zu Rissen führen.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich jederzeit an Ihre Hebamme oder Beraterin in frühkindlicher Entwicklung von Kaleido Ostbelgien wenden.

Das Bäuerchen oder Aufstoßen

Solange das Baby ruhig weitertrinkt, müssen Sie es dabei nicht unterbrechen, um es aufstoßen zu lassen. Ein Baby, das gut angelegt ist, schluckt beim Trinken nicht viel Luft und wird weniger aufstoßen müssen.

Wenn das Baby hastig trinkt oder beim Trinken viele Geräusche macht, wird es mehr Luft schlucken und sollte mehrmals pro Stillmahlzeit ein Bäuerchen machen dürfen. Das Baby kann aufstoßen, wenn Sie es an Ihrer Schulter senkrecht hochhalten.

Nehmen Sie sich immer genügend Zeit für ein Bäuerchen nach jeder Mahlzeit. Wenn das Baby nach dem Stillen weint oder unruhig bleibt, muss es eventuell nochmals aufstoßen.