Kaleido Ostbelgien


Hörvermögen entwickeln - ein langer Weg

Das Hörvermögen eines Kindes kann gefördert werden durch direkte Ansprache, Geschichten erzählen, Bücher vorlesen oder Lieder vorsingen.

 

Damit schaffen Sie gleichzeitig auch die Grundlagen für die spätere Sprechfreude.

Im Mutterleib

Im Mutterleib hört ein Kind die Stimme und das Herz seiner Mutter, genau wie laute Musik mit hohen Tönen und Gesang. Das Baby kann die Geräusche, die es nach der Geburt im Mutterleib gehört hat, wiedererkennen.

Neugeborene

Das Hörorgan des Kindes ist von Geburt an fähig zu hören, aber aufgrund von Fruchtwasser im Trommelfell kann es zu Beginn nur sehr wenig hören. Dies verbessert sich jedoch schnell. In den ersten drei Tagen Ihres Babys wird durch einen Test auf der Entbindungsstation sichergestellt, dass Ihr Kind keine Hörprobleme hat. Ein Neugeborenes ist am meisten fasziniert von den Geräuschen, die es aus der Gebärmutter erkennt:

  • den Herzschlag der Mutter, wenn das Baby nahe bei ihr liegt.
  • Mamas und Papas Stimme
  • ein Lied, das oft während der Schwangerschaft gespielt wurde

Innerhalb des ersten Lebensmonat entwickelt sich das Hörvermögen so sehr, dass ein Baby Unterschiede zwischen den einzelnen sprachlichen Lauten erkennt. Am Anfang beruhigt sich ein weinendes Baby erst, wenn es hochgehoben wird. Nach einigen Monaten lernt es, still zu werden, wenn das vertraute Elternteil das Baby anspricht. Ein Baby hört hohe Geräusche besser als niedrige. Er wird daher eher auf hohe Stimmen oder Töne reagieren als auf tiefe. Laute und plötzliche Geräusche erschrecken, ruhige und rhythmische Geräusche machen ein Baby ruhiger.

Das Interesse an Klängen wächst

Das Hörsystem eines Kindes entwickelt sich ständig weiter. Im Alter von 3 bis 6 Monaten lernt ein Säugling langsam, die Quelle eines Geräusches zu finden. Im Alter von 6 Monaten werden die meisten Kinder ohne Suchen oder Zögern wissen, woher ein Geräusch kommt. Zwischen 6 und 9 Monaten interessiert sich ein Kind mehr und mehr für verschiedene Arten von Geräuschen: das Klingeln des Telefons, das Bellen von Hunden, das Summen von Autos, Schritte.

Weitere Entwicklung des Hörvermögens

Innerhalb der ersten drei Lebensjahre bildet sich die Hörfähigkeit des Kindes deutlich aus. Verschiedene auditive Sinneseindrücke aus der Umwelt sind Grundlage dafür, dass das Gehirn diese Informationen zunehmend besser verarbeiten kann. Die Hörfähigkeit verbessert sich daher immer weiter. Das Orten der Geräuschquelle ist besonders für das Verhalten im Straßenverkehr von großer Bedeutung. Im Alter von ca. sieben oder acht Jahren kann ein Kind Höreindrücke besser nutzen, um Gefahren zu erkennen. Es dauert etwa 10 bis 15 Jahre, bis das Richtungshören und das Hören von Sprache voll ausgereift sind und jungen Erwachsenen entsprechen.

Hören und Sprache

Für die Entwicklung des Sprachvermögens ist das Hörvermögen von enormer Wichtigkeit. Wenn ein Kind Einschränkung in seinem Hörvermögen hat, dann fällt das Sprechenlernen schwer. Das fehlende Kommunikationsvermögen kann dann auch Auswirkungen auf den sozialen Bereich haben. Die Kinder knüpfen keine Kontakte und werden ggf. in der Gruppe nicht anerkannt. Probleme beim Lesen und Schreiben könnte auch im Zusammenhang mit Hörproblemen stehen.

Das Gehör überprüfen

Bei auftretenden Ohrenschmerzen bei Ihrem Kind sollten Sie den Arzt aufsuchen. Krankheiten, wie beispielsweise Mittelohrentzündungen können Auswirkungen auf das Hörvermögen haben. In Vorsorgeuntersuchungen von Kaleido wird das Hörvermögen regelmäßig getestet.

Zu laut?

Lautes Spielzeug wie unter anderem Spielzeugpistolen, Knackfrösche oder Trommeln können das Gehör vorübergehend oder dauerhaft schädigen.  Eine empfohlene Begrenzung der Lautstärke von Spielzeugen für Kinder unter 14 Jahren liegt bei 85Dezibel (Db).

Beeinträchtigung des Hörvermögens durch Freizeitverhalten

Je älter das Kind wird, desto häufiger wird das Gehör durch Freizeitlärm gefährdet. Diese können u.a. durch erhöhte Lautstärke von Musik durch tragbare Musikabspielgeräte (Handy) oder auch durch zu laute Musik in Diskotheken, Konzerte oder anderen Partys entstehen. Eine kurzeitige Belastung kann das Gehör durch Ruhepause aushalten. Nur bei anhaltender Belastung durch zu großen Lärm, können bleibende Schädigungen entstehen.

Literaturangaben

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Das kindliche Hörvermögen – eine empfindliche Sache, www.kindergesundheit-info.de, Online (zugegriffen am: 03.05.2022)

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Das Hörvermögen des Säuglings, www.kindergesundheit-info.de, Online (zugegriffen am: 03.05.2022)

Kind en Gezin, Horen, https://www.kindengezin.be, Online (zugegriffen am: 04.05.2022)