Kaleido Ostbelgien


Das kindliche Denken

Kinder wollen entdecken und ausprobieren. Das fördert die kognitive Entwicklung. Denn beim Versuch, Probleme zu lösen, eröffnen sich neue Denkprozesse.

Ihr Kind erlangt neue Erkenntnisse durch Beobachten, Ausprobieren, Anpassen, Vorstellen, Verändern, Schlussfolgern u.v.m. Es kann durch praktisches Handeln oder der Vorstellungen denken. Auch sind die Sprache und das Denken eng miteinander verbunden.

Zum Denken greift Ihr Kind u.a. auf sein Gedächtnis zurück. Zusammengehörende Wahrnehmungen, Sachverhalte, und Vorstellungen werden hier abgespeichert und können abgerufen werden. Auch werden entsprechende Regeln erkannt und können auf andere Sachverhalte übertragen werden. Entsteht eine neue Situation, werden die inneren Regeln oder Schemata erprobt, ergänzt oder verändert. So erlebt Ihr Kind immer wieder neue Erfahrungen, die nicht oder nur zum Teil mit erkannten Gesetzmäßigkeiten übereinstimmen. Der Versuch diese Unstimmigkeiten zu klären bzw. dieses Problem zu lösen, eröffnet neue Denkprozesse.

Im Alter von 3 bis 6 Jahren ist das Denken Ihres Kindes geprägt durch das konkret Anschauliche. Die Möglichkeit, Dinge zu gruppieren und einem Oberbegriff zuzuordnen entwickelt sich weiter.

Der Ansatz, Denkprozesse des Kindes von 3 bis 6 Jahren zu beschreiben, geht auf den Biologen und Entwicklungspsychologen Jean Piaget zurück. Er entwickelte eine umfassende Theorie zur Beschreibung der kognitiven Entwicklung, die bis heute angewandt wird.

Einen weiteren bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung des Denkens nimmt die soziale Umwelt. Das bedeutet, dass nicht nur das Selbstentdecken wichtig ist, sondern auch das Vormachen, die Anleitung und die Erklärung.

Bieten Sie daher Ihrem Kind vielfältige Anregungen zum Entdecken, Ausprobieren und Experimentieren an, und begleiten Sie es im Spiel.