Kaleido Ostbelgien


Typische Beschwerden in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft wirbelt so Einiges durcheinander. Das kann zu Beschwerden führen. Unsere Tipps helfen Ihnen, diese zu vermeiden oder zu lindern.

Eine Schwangerschaft erfordert viel Energie: Ihr Baby wächst, Ihr Körper verändert sich ... Und das kann zu Unwohlsein führen. Diese Beschwerden sind in der Regel harmlos und vorübergehend. Hier finden Sie Tipps, die Ihnen dabei helfen, kleine Beschwerden zu lindern.

Seien Sie vorsichtig mit Medikamenten! Nehmen Sie niemals Medikamente oder Vitamine ohne Rücksprache ein. Fragen Sie immer Ihren Arzt oder Ihre Hebamme um Rat.

  • Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können dazu führen, dass der untere Schließmuskel der Speiseröhre weniger gut funktioniert. Außerdem erhöht das Wachstum der Gebärmutter den Druck auf den Magen. Dies verursacht Sodbrennen, besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft.

    Tipps

    • Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag anstelle von wenigen schweren Mahlzeiten.
    • Essen Sie langsam und kauen Sie gut.
    • Vermeiden Sie starken Kaffee und säurehaltige oder kohlensäurehaltige Getränke.
    • Essen Sie keine fettigen, säurehaltigen oder scharfen Speisen.
    • Sitzen Sie aufrecht.
    • Schlafen Sie mit erhöhtem Oberkörper.
  • Wassereinlagerungen nehmen gegen Ende der Schwangerschaft zu. Das ist auf den Druck der Gebärmutter auf die großen Körpervenen im Bauchraum und die Zunahme des Blutvolumens zurückzuführen. Die meisten schwangeren Frauen leiden unter Wassereinlagerungen in den Füßen, Händen und Knöcheln.

    Tipps

    • Ruhen Sie sich mit angehobenen Füßen und leicht angewinkelten Beinen aus.
    • Schlafen Sie mit leicht erhöhten Beinen.
    • Tragen Sie bei Bedarf Stütz- oder Kompressionsstrümpfe. Ziehen Sie sie im Liegen an, bevor Sie aufstehen.
    • Duschen Sie Ihre Waden mit kaltem Wasser ab – von unten nach oben.

    Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder Ihre Hebamme, wenn schwere Flüssigkeitsansammlungen in den Gliedmaßen und im Gesicht auftreten, die von Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenschmerzen, Kribbeln in den Fingern und verschwommenem Sehen begleitet werden.

  • Ihre Darmmuskulatur ist u. a. aufgrund hormoneller Veränderungen weniger aktiv. Dadurch leiden schwangere Frauen häufiger an Verstopfung.

    Tipps

    • Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter Wasser.
    • Essen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Gemüse, Obst, Müsli und Vollkornprodukte. Auch eingeweichte Pflaumen, Lebkuchen, frischer Fruchtsaft und Spekulatius können den Stuhlgang fördern.
    • Bewegen Sie sich ausreichend.
    • Nehmen Sie sich Zeit, um auf die Toilette zu gehen, auch bei der Arbeit.

     

  • Hämorrhoiden sind ringförmig angeordnete Gefäßpolster am Ende des Darms, die durch Verstopfung und/oder Druck auf den Anus verursacht werden.

    Tipps

    • Verhindern Sie eine Verstopfung des Darms.
    • Achten Sie auf gute Hygiene nach dem Stuhlgang (ggf. mit kaltem Wasser abspülen).
  • Wadenkrämpfe gehören zu den häufigsten Beschwerden im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel. Sie treten vor allem nachts auf. Dabei ziehen sich die Muskeln schmerzhaft zusammen. Die Ursache von Wadenkrämpfen ist unklar. 

    Tipps

    • Machen Sie Dehnungsübungen.
    • Massieren Sie die Wade von unten nach oben.
    • Gehen Sie barfuß auf kaltem Boden.
    • Schlafen Sie mit leicht angehobenen Füßen.
    • Tragen Sie bequeme Schuhe.

    Bei wiederkehrenden Krämpfen lassen Sie sich vom Frauenarzt beraten. Er kann Magnesium verschreiben.

  • Übelkeit und Erbrechen sind auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen und treten besonders häufig in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft auf. Obwohl man oft von morgendlicher Übelkeit spricht, kann die Übelkeit manchmal den ganzen Tag anhalten.

    Tipps

    • Essen Sie einen Zwieback, Toast, eine Scheibe Brot oder einen Becher Joghurt, bevor Sie aufstehen.
    • Trinken Sie gleich nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser oder Fruchtsaft.
    • Nehmen Sie ein leichtes Frühstück zu sich.
    • Trinken Sie viel Wasser.
    • Essen Sie mehrere leichte Mahlzeiten anstelle einer schweren Mahlzeit.
    • Legen Sie sich nach jeder Mahlzeit eine Weile hin.
    • Vermeiden Sie stark gewürzte und fette Speisen.
    • Vermeiden Sie unangenehme Gerüche. In der Schwangerschaft nehmen Sie diese stärker wahr.
    • Essen Sie eine weitere leichte Mahlzeit vor dem Schlafengehen.

    Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme beraten, wenn Sie häufig erbrechen müssen.

  • Schmerzen im Rücken und im Becken werden durch das erhöhte Gewicht der Gebärmutter, hormonelle Veränderungen und eine Verlagerung des Körperschwerpunkts verursacht.

    Tipps

    • Achten Sie auf Ihre Körperhaltung, auch beim Sitzen.
    • Entspannen Sie Ihren Rücken. Beugen Sie sich beim Heben nicht nach vorne, sondern gehen Sie in die Knie.
    • Nehmen Sie eine gute, stabile Haltung ein, wenn Sie sich ausruhen, vorzugsweise auf der linken Seite mit gestrecktem unterem Bein und angewinkeltem oberen Bein.
    • Tragen Sie keine hochhackigen Schuhe.
    • Wenden Sie sich an einen Kinesiotherapeuten mit Erfahrung in der Beratung von Schwangeren.
  • Durch die Veränderungen im Körper kann es in der Schwangerschaft zu Schwindel kommen. Manchen Frauen werden sogar kurz ohnmächtig. Grund dafür sind die Veränderungen im Kreislauf, in der Durchblutung und im Zuckerhaushalt.

    Tipps

    • Wechseln Sie langsam von einer liegenden in eine sitzende Position. Stehen Sie langsam aus dem Sitzen auf.
    • Bleiben Sie nicht zu lange stehen, ohne sich zu bewegen.

     

  • Der Ausfluss aus der Scheide nimmt u. a. aufgrund hormoneller Veränderungen zu.

    Tipps

    • Achten Sie auf eine gute tägliche Hygiene. Verwenden Sie eine milde und natürliche Seife (mit neutralem Säuregehalt). Auf spezielle Intimhygieneprodukte sollten Sie verzichten.
    • Verwenden Sie so wenig wie möglich Slipeinlagen. Sie können Juckreiz oder Ausschlag verursachen.
    • Tragen Sie vorzugsweise Baumwollslips.

    Suchen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme auf, wenn Sie an Brennen oder Juckreiz leiden oder an Ausfluss, der nicht weißlich oder durchsichtig ist oder der schlecht riecht.

     

  • Müdigkeit tritt vor allem zu Beginn der Schwangerschaft auf. Gründe sind die körperliche Veränderung und die Wachstumsschübe des Babys. Gegen Ende der Schwangerschaft können emotionaler Stress, Schlafmangel aufgrund der Bewegungen des Babys, eine schwierige Schlafposition, Muskelkrämpfe, häufiges Wasserlassen usw. erneut Müdigkeit verursachen. 

    Tipps

    • Sorgen Sie für ausreichend Ruhe. Versuchen Sie, ein Mittagsschläfchen zu halten.
    • Schlafen Sie vorzugsweise auf der linken Seite, um die Durchblutung der Plazenta zu verbessern.
    • Bewegen Sie sich ausreichend, das verbessert Ihren Schlaf. Wählen Sie am Abend entspannende Aktivitäten wie Schwimmen, Yoga oder Spazierengehen.
    • Isolieren Sie Ihr Schlafzimmer gegen Lärm und Licht.
    • Sorgen Sie für eine optimale Temperatur und Belüftung in Ihrem Schlafzimmer. Übermäßige Hitze oder Kälte können den Schlaf stören.
    • Sowohl Hunger als auch ein voller Magen können den Schlaf stören. Eine leichte Mahlzeit vor dem Schlafengehen kann Ihren Schlaf fördern.
    • Trinken Sie abends keine großen Mengen an Wasser. So müssen Sie weniger oft aufstehen, um zur Toilette zu gehen. 
    • Vermeiden Sie Koffein (z. B. Kaffee, Tee oder Cola).
    • Wenn Sie nicht einschlafen können, stehen Sie eine Weile auf, um sich zu entspannen. Sie können das Einschlafen ohnehin nicht erzwingen.
    • Berücksichtigen Sie die Anzahl der benötigten Schlafstunden und Ihre biologische Uhr. Wenn Sie ein Morgenmensch sind, sollten Sie abends nicht zu lange wach bleiben. Wenn Sie ein Langschläfer sind, nehmen Sie sich genügend Zeit zum Schlafen. Versuchen Sie, nicht weniger zu schlafen, als Ihnen guttut.
    • Bereiten Sie sich in der letzten halben Stunde des Tages auf den Schlaf vor. Legen Sie eine gewisse Routine fest: z. B. Tisch decken, Kleidung wechseln, Zähne putzen und waschen. Damit signalisieren Sie Ihrem Körper, dass es bald Zeit zum Schlafen ist.
    • Gehen Sie erst schlafen, wenn die Müdigkeit einsetzt. Wenn die Müdigkeit einsetzt, gehen Sie ins Bett, anstatt auf dem Sofa einzuschlafen.
    • Bauen Sie vor dem Schlafengehen Ruhe und Entspannung ein.
    • Vermeiden Sie die Nutzung von Handy und Computer vor dem Einschlafen.
    • Helfen Sie sich gegenseitig im Haushalt und bei der Betreuung der anderen Kinder. Rufen Sie bei Bedarf eine Haushaltshilfe.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über Urlaubsmöglichkeiten.

    Wussten Sie das?

    Unser Schlaf ist ein Spiegelbild unseres Tagesablaufs. Jemand, der sich den ganzen Tag über aufregt, wird nachts nicht gut zur Ruhe kommen. Wer bis spät in den Abend beschäftigt ist, wird nicht gleich einschlafen können.

  • Krampfadern sind erweiterte Blutgefäße, die vor allem an den Beinen und in den Kniekehlen auftreten. Sie entstehen durch hormonelle Veränderungen, den Druck der Gebärmutter, Zunahme des Blutvolumens, Vererbung, Fettleibigkeit, Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen, langes Stehen, Alter ...

    Tipps

    • Bewegen Sie sich viel: Wandern, Radfahren und Schwimmen sind ideal.
    • Stehen oder sitzen Sie nicht zu lange, sondern bewegen Sie sich zwischendurch.
    • Legen Sie Ihre Füße hoch (z. B. auf einem Schemel).
    • Tragen Sie bei Bedarf Stützstrümpfe. Ziehen Sie sie im Liegen an, bevor Sie aufstehen.
    • Massieren Sie Ihre Beine von den Knöcheln bis zu den Oberschenkeln.
    • Krampfadern können während der Schwangerschaft nicht entfernt werden.
  • Ihre Gebärmutter und Ihr Baby wachsen und drücken auf Ihre Blase, so dass Sie häufiger Wasser lassen müssen. Trinken Sie tagsüber ausreichend und vor dem Schlafengehen nicht zu viel.

    Suchen Sie einen Arzt oder eine Hebamme auf, wenn Sie beim Wasserlassen Schmerzen und/oder Brennen verspüren. Dies kann auf eine Blaseninfektion hindeuten.

  • Dehnungsstreifen sind dunkle Streifen auf der Haut an Bauch, Brüsten und Oberschenkeln, die entstehen, weil sich die Haut dehnt. Sie verblassen nach der Schwangerschaft, hinterlassen aber meist weißliche Narben.

    Tipps

    Cremen Sie Ihre Haut täglich mit Mandelöl oder einer Feuchtigkeitscreme ein, auch schon präventiv. Wundermittel gegen Dehnungsstreifen gibt es nicht.

     

  • Der Gebärmuttermuskel zieht sich auch während der Schwangerschaft zusammen. Das merken Sie vielleicht daran, dass sich Ihr Bauch hart anfühlt (oft abends und früh morgens). Diese harmlosen Wehen sind schwach, unregelmäßig und tun nicht weh. Oft bemerkt man sie kaum. Wenn Sie beunruhigt sind, zögern Sie nicht, Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme darauf anzusprechen.