Kaleido Ostbelgien


Sexuell übertragbare Krankheiten (STI)

Nur nervig oder auch gefährlich? Wie stecke ich mich an? Woran erkenne ich STI und was ist zu tun, wenn ich mir etwas eingefangen habe?

Brennen beim Pinkeln? Juckreiz oder Hautveränderungen im Intimbereich? Das kann auf eine sexuell übertragbare Infektion (STI) hindeuten. Denn auch wenn Sex für viele Menschen zu den schönen und aufregenden Dingen im Leben gehört – manchmal kann man sich beim Sex mit Krankheiten anstecken. Und STI kommen häufig vor. So häufig, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal davon betroffen sind. Daher solltest du wissen, woran man eine STI erkennt und wie man sich schützen kann.

Kontakt mit ansteckenden Körperflüssigkeiten

Einige STI, etwa Hepatitis B, aber auch HIV, werden durch die Aufnahme infektiöser Körperflüssigkeiten übertragen. Zu den Flüssigkeiten gehören – je nach STI – zum Beispiel Sperma, Scheidenflüssigkeit, der Flüssigkeitsfilm der Darmschleimhaut oder (Menstruations-)Blut, mitunter aber auch Speichel oder Muttermilch. Die Erreger, die in solchen Flüssigkeiten enthalten sind, können über verletzte Haut oder über Schleimhäute in den Körper gelangen. Dazu reichen mitunter schon winzige Menge und unbemerkte Reizungen aus.

Wichtig

Mit Kondomen senkst du das Risiko einer Ansteckung, denn sie können beim Sex den direkten Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten, mit infektiösen Schleimhäuten und teilweise auch mit infektiösen Hautstellen verhindern. Außerdem sollen Hautveränderungen nicht berührt werden. Man kann sich gegen einige STI impfen lassen (Hepatitis A, B und HPV).

Kontakt mit befallenen Schleimhäuten und Hautveränderungen

Bei manchen STI, zum Beispiel bei Chlamydien, befinden sich die Erreger in den Schleimhäuten von Scheide, Penis oder Po. In diesen Fällen geschieht eine Übertragung etwa, wenn infizierte Schleimhaut mit nicht-infizierter Schleimhaut in Berührung kommt. Außerdem sind Symptome von STI sehr unterschiedlich – es gibt zum Beispiel verschiedene STI, die Veränderungen an der Haut bewirken. Das betrifft vor allem Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüre. Bei Kontakt mit diesen Hautveränderungen oder mit ihrem Inhalt kann es sehr leicht zu einer Übertragung kommen.

STI beim Küssen?

Nur wenige STI werden beim Küssen übertragen. Oft sind nur geringe Mengen der Erreger im Speichel enthalten. Allerdings können ansteckende Hautveränderungen auch im Mund sein, sodass es dann auch beim Küssen zu einer Übertragung kommen kann. Das gilt für vor allem bei Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüren.

Schmierinfektion

Einige STI, zum Beispiel Hepatitis A oder Gonorrhö (Tripper), können auch indirekt übertragen werden, etwa bei der gemeinsamen Benutzung von Sexspielzeug. Die Erreger werden dabei über Gegenstände, über Dildos beispielsweise, aber auch über Finger und Hände weitergegeben und gelangen so auf Schleimhäute oder verletzte Hautstellen.

STI werden nicht nur beim Sex weitergegeben…

Obwohl das der häufigste Weg einer Übertragung ist, werden einige STI nicht nur beim Sex weitergegeben. Es gibt auch andere Wege, über die eine Ansteckung erfolgen kann – etwa beim Drogengebrauch, wenn man Drogen gemeinsam konsumiert und dabei Nadeln, Spritzen sowie Zubehör mit anderen Menschen teilt. Auf diese Weise können die Erreger direkt in die Blutbahn oder auf Schleimhäute gelangen, sodass eine Ansteckung sehr wahrscheinlich ist. Dies gilt vor allem für Hepatitis C sowie für HIV.

Daneben können einzelne STI mitunter auch in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen weitergegeben werden, etwa Herpes, aber auch Tichomonaden. Solche eigentlich harmlosen Infektionen können für Schwangere, aber auch für ungeborene Kinder gefährlich sein.

Bei Verdacht: Besser gleich zum Arzt!

STI können gut behandelt werden! Damit du sie jedoch nicht aus Versehen weitergibst, solltest du den Arztbesuch nicht lange vor dir herschieben.

STI ohne Sex?

Einige ansteckende Krankheiten haben gar nichts mit Sex zu tun. So reichen unter Umständen schon enger Körperkontakt oder die gemeinsame Benutzung von Bettwäsche, Handtüchern oder Kleidung aus, damit sie weitegegeben werden. Dies betrifft jedoch nur wenige und zumeist eher harmlose Infektionen, wie den Befall mit Filzläusen oder Krätze.

Literaturangaben

www.liebesleben.de