Wird aktuell oft gesucht: Stillen, Nahrung, Unterstützung, Babynahrung, Schwangerschaft
Die Wohnung als Spiel- und Bewegungsraum
Grundsätzlich gilt: Vor dem Spiel- und Forscherdrang von Zwei- oder Dreijährigen ist nichts sicher. Statt den ganzen Tag lang immer wieder „Nein!“ sagen zu müssen, ist es deshalb besser, Sie verstauen Gegenstände, die für das Kind gefährlich sind oder Ihnen lieb und teuer sind, außer Reichweite Ihres Kindes, und richten Ihre Wohnung auch sonst auf die zunehmende Bewegungs- und Entdeckungsfreude Ihres Kindes ein:
Sie in den unteren Schrankbereichen nur Gegenstände, die nicht so schnell kaputt gehen können und für Ihr Kind ungefährlich sind. Die Bücher in den unteren Regalfächern können beispielsweise durch alte Zeitschriften oder Kataloge ersetzt werden – damit beschäftigt sich Ihr Kind sicher gerne!
Deponieren Räumen Sie in der Küche Töpfe, Pfannen und Haushaltsgegenstände aus Plastik ganz nach unten. Sie werden sehen, dass Ihr Kind eine Menge Freude mit dem Aus- und Einräumen hat – und Sie können gleichzeitig in Ruhe das Essen vorbereiten.
Richten Sie Ihrem Kind dauerhaft oder vorübergehend „Tobe-Ecken“ ein – vielleicht eine alte Matratze mit vielen Kissen und Decken zum „Abpolstern“.
Ohne großen Aufwand lässt sich in der Wohnung eine richtige „Bewegungslandschaft“ erstellen, zum Beispiel mit einem Krabbeltunnel, Sitzwürfeln, Kartons, Stühlen und vielem mehr. Oft gibt es hier auch günstige Secondhand-Angebote.
Kleinkinder lieben Orte, in die sie hineinkriechen und sich verstecken können: Tunnel, kleine Indoor-Zelte oder die selbst gebaute Höhle unterm Tisch.
Tipp: Mit Kleinkindern ist es einfach nicht möglich, dass die Wohnung immer tipptopp aussieht. Üben Sie sich in Gelassenheit und versuchen Sie, das Chaos auch mal auszuhalten – das schont Ihre Nerven, und Ihre Kinder danken es Ihnen mit Ihrer Spielfreude.
Probleme mit den Nachbarn?
Besonders in Städten wohnen die Menschen oft sehr eng zusammen, und viele Wohnungen sind hellhörig. Aus Rücksicht auf Nachbarn versuchen Eltern dann, ihre Kinder am Hüpfen, Rennen, mit dem Auto oder Dreirad im Flur fahren oder am lauten „Schreien“ zu hindern. Aber das sind wichtige Lebensäußerungen der Kinder! Deshalb:
Versuchen Sie sich mit den Mieterinnen und Mietern in Ihrer unmittelbaren Umgebung gut zu stellen. Der Lärm von Menschen, die man gern hat, wird leichter ertragen als der Lärm von Unbekannten.
Gehen Sie mit Ihren Kindern so oft wie möglich ins Freie – wenn sich die Kinder draußen ungehemmt austoben dürfen, weil der Lärm dort niemanden stört, können sie sich in der Wohnung auch eher einmal ruhig verhalten.
Ungeliebtes Kinderzimmer
Eltern geben sich oft sehr viel Mühe, aus dem Kinderzimmer ein wahres Spielparadies zu zaubern – und dennoch wollen insbesondere Kleinkinder oft nicht in ihrem Kinderzimmer spielen. Das liegt daran, dass Kinder in diesem Alter noch sehr die Ermunterung, Sicherheit und Verfügbarkeit der Erwachsenen brauchen. Je jünger ein Kind ist, desto enger ist es an seine Bezugspersonen gebunden und desto größer ist sein Bedürfnis nach Nähe und Zugehörigkeit. Wenn Sie diesem Bedürfnis nachgeben, fällt es Ihrem Kind später leichter, sich unabhängig zu machen und räumliche Trennungen von Ihnen auszuhalten.
Deshalb:
„Schieben“ Sie Ihr Kind nicht ins Kinderzimmer ab.
Richten Sie in dem Raum, in dem Sie sich aufhalten, eine kleine Spielecke ein, damit Ihr Kind Sie sehen kann. Damit reduzieren Sie auch automatisch die ständigen Aufräumarbeiten.
Verlegen Sie kleine Tätigkeiten ins Kinderzimmer. Nähen, bügeln oder Briefe schreiben können Sie auch dort. Dann wird auch dieser Raum „bewohnt“ und erinnert das Kind nicht nur an „ins Bett gehen und schlafen müssen“.
Im Garten: graben, mantschen, patschen
Wenn Sie einen Garten haben, dann ist das für Kinder im Kleinkindalter ein wunderbarer Ort zum Spielen und Bewegen:
Lassen Sie sich von Ihrem Kind im Garten „helfen“: beim Ernten, beim Mähen, beim Reparieren des Zauns. Kleine Handreichungen (Nägel reichen, Steinchen forttragen etc.) geben Kindern eine enorme Bestätigung.
Legen Sie zusammen mit Ihrem Kind ein kleines Beet an, in dem es etwas pflanzen darf.
Stellen Sie im Sommer ein Zelt im Garten auf. Ihre Kinder werden es als „eigenes Haus“ für sich entdecken und begeistert darin spielen.
Fangen Sie Regenwasser in einer Tonne auf und lassen Sie es im Sommer von der Sonne aufwärmen. (Achtung! Die Tonne muss mit einer Abdeckung fest verschlossen sein, damit Kinder nicht hineinfallen oder -steigen können.) Mit dem warmen Wasser können Sie eine Dusche speisen oder ein Planschbecken füllen. Wasserspiele sind für Kinder das größte Fest – aber auch eine Gefahrenquelle. Deshalb immer dabei bleiben, wenn Ihr Kind mit und am Wasser spielt!
Achten Sie auf Sicherheit im Garten
Tipp: Falls Sie keinen Garten haben: Stellen Sie doch Ihrem Kind einen eigenen Blumenkasten auf die Fensterbank. Dann hat es die Möglichkeit, sich einen eigenen kleinen „Kräutergarten“ anzulegen und zu pflegen. So kann es beobachten, wie schnell alles wächst!
Spielen und Bewegen: Die Welt vor der Tür
Kinder drängt es meist ins Freie, um dort zu spielen und sich auszutoben. Geben Sie diesem Bedürfnis so oft wie möglich nach. Denn viel frische Luft, auch bei Wind und Wetter, tut Ihrem Kind gut. Bei Stadtkindern ist das manchmal gar nicht so einfach und vielleicht mit etwas mehr Zeit und Mühe verbunden. Versuchen Sie trotzdem, Ihrem Kind jeden Tag Gelegenheit zum Spielen im Freien zu geben
Wichtige Anlaufpunkte insbesondere in der Stadt sind Spielplätze und Parks. Dort kann Ihr Kind an der frischen Luft spielen und sich austoben.
Ausflüge ins Schwimmbad oder an einen Badesee, in den Wald oder zu einem Bach bieten Kindern viele schöne Anregungen und Spielmöglichkeiten. Vielleicht geht ja eine befreundete Mutter oder ein befreundeter Vater mit seinem Kind auch mit, und Sie können gemeinsam fahren? Kinder sind von solchen Ausflügen meist begeistert – und schlafen danach besonders gut …
Bei Ausflügen entsteht aus kleinen Anregungen oft der größte Spaß: beim Spazierengehen Papierflieger fliegen lassen, auf Waldwegen über Wurzeln springen oder auf einem Baumstamm wie eine Katze entlang schleichen.
Tipp: Wenn die Zeit einmal knapp ist, kann auch der Gang zum Einkaufen für eine „Portion Bewegung“ genutzt werden: Wählen Sie zum Beispiel einen Weg durch einen Park, wo Ihr Kind auf eine Bank klettern, auf Mauern balancieren oder über Pfützen springen kann. (Stand: 31.8.2020)
Literaturangaben
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/spielen/alltagstipps/1-3-jahre/spiel-und-bewegungsraeume/, CC BY-NC-ND