Die sozialen Medien und Netzwerke, die von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen genutzt werden, haben den Umgang mit anderen Menschen verändert. So bieten sie zwar viele spannende und neue Möglichkeiten (z.B. weltweit in Kontakt zu bleiben, seine Kreativität zu entfalten, sich auszutauschen, sich zu informieren), aber sie sind auch Vektoren für viele Fragen, die durch die Realität der Adoleszenz geschärft werden.
Da die sozialen Medien und Netzwerke im alltäglichen Leben der Jugendlichen zunehmend mehr Raum einnehmen, ist es wichtig, die Hintergründe und Nutzungsmotive zu verstehen. Es ist wichtig Fragen zu stellen, wie was macht diese Dienste so beliebt und welche Probleme können durch ihre Nutzung entstehen?
Was sind soziale Medien?
Soziale Medien und Netzwerke sind virtuelle Gemeinschaften, in denen sich Menschen über verschiedene Themen, wie beispielsweise Hobbys oder gemeinsame Interessen austauschen können. Die sozialen Medien bieten Menschen die Möglichkeit, Fotos und Videos auszutauschen, weltweit miteinander zu kommunizieren, sich über Themen zu informieren, ihre Meinung zu äußern und ihr tägliches Leben mit anderen Nutzern zu teilen. Zu sozialen Medien gehören Apps wie WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok und Facebook. Auch wenn jede dieser Apps ihre eigenen Funktionen hat, so bieten sie alle die Möglichkeit der Selbstdarstellung und der Kommunikation mit anderen Nutzern. Aber die sozialen Medien haben auch ihre Schattenseiten. Datenschutzprobleme, Cybermobbing, die Darstellung oder das Verbreiten sexualisierter oder gewaltvoller Inhalte sind nur einige Beispiele.
Mediennutzung bei Jugendlichen
Studien zeigen, dass die Mediennutzung besonders bei Jugendlichen zwischen 12-18 Jahren einen hohen Stellenwert einnimmt. Ein Aspekt, der erklärt warum Jugendliche so fasziniert von sozialen Medien und Netzwerken sind, besteht darin, dass sie wichtige Bedürfnisse der Adoleszenz befriedigen. Kommunikation, Selbstfindung, Selbstdarstellung und das Teilen von Erlebnissen mit Bezugsgruppen sind Bedürfnisse, die besonders während der Adoleszenz eine essenzielle Rolle spielen. Die Adoleszenz ist eine Phase in der Jugendliche sich, bewusst oder unbewusst, verschiedene Fragen über ihr Selbst stellen: Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie sehen mich Andere? Sie befinden sich in einem Prozess der Selbstfindung und Identitätsentwicklung. Um sich eine eigene Identität aufzubauen, brauchen die Jugendlichen andere Menschen und deren Rückmeldung, das bedeutet deren reale und virtuelle Augen.
Durch die Selbstdarstellung (z.B: posten von Fotos, äußern von Meinungen) in den sozialen Medien erfahren sie Bestätigung oder Ablehnung in Form von Kommentaren oder Likes von anderen Nutzern. Diese Erfahrungen helfen den Jugendlichen dabei ihr Selbst zu konstruieren und erlauben es ihnen, sich selbst zu verstehen und ihren Platz in der Gesellschaft zu bestimmen. Des Weiteren bieten die sozialen Medien und Netzwerke vielfältige Möglichkeiten mit anderen Nutzern zu kommunizieren. Ob durch Chats, Nachrichten oder Foren: soziale Medien bieten Jugendlichen die Möglichkeit ihr Bedürfnis nach sozialen Verbindungen zu befriedigen indem sie stets mit anderen Menschen in Kontakt bleiben und sich weltweit vernetzen können.
Ein weiterer Aspekt, der die Begeisterung der Jugendlichen für die sozialen Medien und Netzwerke erklärt, besteht darin, dass sie in jeder Stimmungslage genutzt werden können. Befindet sich der Jugendliche in einer positiven Stimmung, so kann er die sozialen Medien nutzen, um aktiv mit anderen zu kommunizieren oder Inhalte zu teilen. Befindet sich der Jugendliche in einer gedrückteren Stimmung, so kann er eher passiv durch andere Profile klicken oder sich Videos und Beiträge anderer Nutzer anschauen.
Ein letzter Aspekt, der die Mediennutzung erklärt, besteht in einem gewissen Gruppenzwang. In der realen sowie in der virtuellen Welt spielt die Bezugsgruppe für Jugendliche eine bedeutende Rolle. Jugendliche verspüren einen gewissen Druck, sich der Mediennutzung ihrer Bezugsgruppe anzupassen, um mitreden zu können. Andernfalls laufen sie Gefahr in manchen Themen abgehängt zu werden und nicht mehr „up to date“ zu sein. Die Mediennutzung bei Jugendlichen dient also einerseits der Identitätsfindung, da sie ihnen die Möglichkeit bietet verschiedene Identitäten auszuprobieren und durch die Rückmeldung der anderen Nutzer über ihr Selbst zu entscheiden. Andererseits dient die Mediennutzung aber auch dem Beziehungsmanagement, das bedeutet einen Platz im Gefüge einer Bezugsgruppe zu finden.
Mediennutzung und ihre Folgen
Seit der weitverbreiteten Nutzung von sozialen Medien und Netzwerken ist die Verbindung zu anderen Menschen potenziell dauerhaft. So sind die Jugendlichen ständig im Austausch mit ihren Freunden, wissen was diese gerade tun und wollen nichts verpassen. Diese Hyperverbindung kann schnell in das tägliche Leben und die Psyche der Jugendlichen eindringen und eine geistige Ermüdung hervorrufen.
Soziale Medien und Netzwerke haben die Art und Weise, wie die Menschen in der Gegenwart leben, verändert. Fotografieren, das Erlebte zu inszenieren, es zu teilen, nimmt manchmal eine größere Bedeutung an als der erlebte Moment. Zudem kann der Wettbewerb um die Anerkennung von Gleichgesinnten und der Wunsch, zu einer bestimmten sozialen Gruppe dazuzugehören, großen Druck aufbauen und negative Auswirkungen haben. So können sich Jugendliche manchmal in der Unmittelbarkeit des Augenblicks zu Dingen gedrängt fühlen, deren Folgen sie nicht abschätzen können (z.B. das Teilen intimer Fotos/Videos).
Diese konstante Verknüpfung mit Anderen führt auch dazu, dass Gewalt nicht mehr an den Schultoren aufhört, sondern die Jugendlichen überall hinbegleitet (z.B: Cyber-Mobbing). Durch die von den Bildschirmen geschaffene Distanz können Worte und Verhaltensweisen befreit und zügellos kommuniziert werden. Negative Rückmeldungen, beispielsweise in Form von Kommentaren, Beschimpfungen, Spott und Drohungen anderer Nutzer können das Selbstwertgefühl der Jugendlichen schwächen und ein Gefühl der Einsamkeit hervorrufen.
Ein weiteres Problem mit den sozialen Medien und Netzwerken besteht darin, dass persönliche Informationen preisgegeben werden müssen, um die Funktionen der verschiedenen Apps nutzen zu können. Dadurch macht sich der Benutzer angreifbar: er kann von Unbekannten kontaktiert werden, seine Privatsphäre wird missachtet und seine Informationen können an Dritte weitergeleitet werden (z.B: zu Werbezwecken). Zudem ist es möglich, dass Jugendliche sich bei ihrer Mediennutzung durch verschiedene Kanäle „durchklicken“ und so auf Verfassungswidrige Inhalte stoßen oder mit „gefährlichen“ Personen in Kontakt kommen (z.B.: Hassprediger, Hetzer, kriminelle Organisationen, Foren, die Gewaltparolen verbreiten).
Die Rolle der Erwachsenen
Es liegt an den Erwachsenen, das, was in sozialen Medien und Netzwerken geschieht zu hinterfragen und Interesse dafür zu zeigen was Jugendliche dort erleben und preisgeben. Um die Jugendlichen bei ihrer Mediennutzung zu begleiten, kann es hilfreich sein ab und zu an den Aktivitäten teilzunehmen (z.B: sich das online Profil zeigen zu lassen oder zu fragen welche Bilder gepostet werden). Jedoch sollten die Jugendlichen dabei nicht das Gefühl erhalten, kontrolliert und beurteilt zu werden.
Es gehört auch zu den Aufgaben der Eltern die Jugendlichen über gewisse Risiken bei der Mediennutzung aufzuklären. Beispielsweise sollte den Jugendlichen der Unterschied zwischen realen Freunden und Online-Bekanntschaften erklärt werden. So ist es wichtig ihnen zu vermitteln, dass der Chat-Partner manchmal nicht der ist für den er sich ausgibt. Die Jugendlichen sollten lernen abzuschätzen, welche Informationen sie ihren Online-Bekanntschaften mitteilen können und welche nicht.
Zudem ist es wichtig, dass die Erwachsenen den Jugendlichen einen Rahmen vorgeben damit diese einen gesunden Umgang mit den sozialen Medien erlernen können. Zum Beispiel können mit dem Jugendlichen nicht nur feste Bildschirmzeiten vereinbart, sondern auch Momente bestimmt werden, an denen die sozialen Medien keinen Raum haben (z.B. gemeinsame Mahlzeiten, bei Ausflügen, vor dem Zubettgehen). Wird dieser Rahmen nicht eingehalten, dürfen die Erwachsenen sich erlauben, den Zugang zu den sozialen Medien einzuschränken.
Um dem Gesagten Gewicht zu verleihen ist es wichtig, dass die Erwachsenen mit gutem Beispiel vorangehen, sich selbst auch an die vereinbarten Regeln, ein kohärentes Verhalten zeigen und einen gesunden Umgang mit den sozialen Medien pflegen.
Was sind soziale Medien?
Soziale Medien und Netzwerke sind virtuelle Gemeinschaften, in denen sich Menschen über verschiedene Themen, wie beispielsweise Hobbys oder gemeinsame Interessen austauschen können. Die sozialen Medien bieten Menschen die Möglichkeit, Fotos und Videos auszutauschen, weltweit miteinander zu kommunizieren, sich über Themen zu informieren, ihre Meinung zu äußern und ihr tägliches Leben mit anderen Nutzern zu teilen.
Zu sozialen Medien gehören Apps wie WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok und Facebook. Auch wenn jede dieser Apps ihre eigenen Funktionen hat, so bieten sie alle die Möglichkeit der Selbstdarstellung und der Kommunikation mit anderen Nutzern.
Aber die sozialen Medien haben auch ihre Schattenseiten. Datenschutzprobleme, Cybermobbing, die Darstellung oder das Verbreiten sexualisierter oder gewaltvoller Inhalte sind nur einige Beispiele.