Kaleido Ostbelgien


Schützen Sie Ihr Kind vor RSV

RSV oder „Respiratory Syncytial Virus“ verursacht schwere Atemwegsinfektionen oder Lungenentzündungen. Es ist für zahlreiche Krankenhauseinweisungen bei Babys unter 6 Monaten verantwortlich.

Was ist das RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus)?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) / Bronchiolitis ist ein häufig auftretendes Virus, das die Atemwege befällt und besonders im Winter vermehrt auftritt. Bei den meisten Infizierten zeigt sich die Erkrankung wie eine typische Erkältung. Fast alle Kinder haben bis zum Ende ihres zweiten Lebensjahres ihre erste RSV-Infektion durchgemacht, und es ist möglich, sich im Laufe des Lebens mehrfach mit dem Virus anzustecken.

In Belgien berichtet eine vom KCE (Föderales Expertisen Zentrum) veröffentlichte Studie, die sich auf die Saison 2017-2018 bezieht, von einer Hospitalisierungsrate von 68,3/1000 Kindern unter 1 Jahr und einer RSV-bedingten Bettenbelegung von 20 bis 40% während der RSV-Saison. Auf Grundlage von Überwachungsdaten (Sciensano) wird von ca. 14.500 RSV-Infektionen und 3.200 bis 3.600 Krankenhauseinweisungen pro Jahr bei Kindern unter 5 Jahren ausgegangen.

Obwohl Frühgeburtlichkeit, angeborene Herzkrankheiten und Lungenerkrankungen die Hauptrisikofaktoren darstellen, ist es wichtig festzustellen, dass fast 75% der hospitalisierten Säuglinge keine Risikofaktoren aufweisen. Fast 5% der hospitalisierten Säuglinge werden auf der Intensivstation behandelt.

Übertragungswege von RSV

RSV wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, beispielsweise beim Niesen oder Husten. Infizierte Personen setzen dabei kleinste, virushaltige Tröpfchen frei, die von anderen Menschen eingeatmet werden können. Auch eine Schmierinfektion ist möglich: Viren können über gemeinsam genutzte Gegenstände, Oberflächen oder direkten Kontakt von Hand zu Hand übertragen werden. Eine Ansteckung erfolgt, wenn virushaltiges Sekret in Kontakt mit den Schleimhäuten von Nase, Mund oder Augen gelangt.

Das Virus überlebt an den Händen etwa 20 Minuten und auf Papiertaschentüchern bis zu 45 Minuten, was die Verbreitung begünstigt.

Symptome und Krankheitsverlauf

Eine RSV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen. In vielen Fällen bleibt die Infektion auf die oberen Atemwege beschränkt und verursacht milde Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern kann sich die Erkrankung jedoch verschlimmern und die unteren Atemwege betreffen, was zu Bronchiolitis oder Lungenentzündungen führen kann.

Zu den häufigsten Symptomen bei Kindern zählen:

  • Laufende Nase
  • Appetitverlust
  • Entzündeter Rachen
  • Husten und Niesen
  • Fieber
  • Schleimiger Husten, der zu Atemnot führen kann

In schweren Fällen kann es zu einer Verengung der Atemwege und zu Atemaussetzern (Apnoe) kommen. Bei Frühgeborenen besteht zusätzlich das Risiko eines verminderten Sauerstoffgehalts im Blut, was durch eine bläuliche Verfärbung der Haut sichtbar wird. Bei sehr schweren Verläufen kann eine Behandlung im Krankenhaus notwendig werden, in seltenen Fällen sogar eine künstliche Beatmung.

Gefährdete Personengruppen

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko, schwer an einer RSV-Infektion zu erkranken. Dazu gehören:

  • Frühgeborene
  • Säuglinge unter sechs Monaten
  • Kinder mit Lungen- oder Herzvorerkrankungen
  • Erwachsene über 65 Jahre
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen

RSV kann bei diesen Gruppen schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündungen oder eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten auslösen.

Schutzmaßnahmen

  1. Möglichkeit: Impfung der Mutter
    Lassen Sie sich während der Schwangerschaft zwischen der 28.-36. SSW beim Gynäkologen impfen. So schützen Sie Ihr Baby durch Antikörper (Abrysvo ®) bis zum 6. Lebensmonat. Kosten: 185,10€ – nicht rückerstattet.
  2. Möglichkeit: Antikörper-Injektion für Neugeborene
    Für Babys, geboren zwischen dem 1. Oktober 2024 und März 2025: Direkter Schutz durch die Injektion von Antikörpern (Beyfortus ®) bis zum 6. Lebensmonat. Ideal: In den ersten Lebenstagen, wenn möglich auf der Entbindungsstation. Eigenbeteiligung: 8 € bzw. 12,10€.
  3. Möglichkeit: Nachholtermin
    Babys, die zwischen dem 1. April und dem 30. September 2024 geboren wurden, können im Oktober bei der Kaleido-Vorsorgeuntersuchung oder beim Kinderarzt Antikörper (Beyfortus ®) gegen RSV erhalten. Diese Injektion kann zeitgleich mit anderen Impfungen gegeben werden.

Falls Ihr Kind zu einer Risikogruppe gehört (z.B. Frühgeborene), sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an Ihre Kaleido-Beraterin.