Verzögerungen in der Sprachentwicklung frühzeitig erkennen

Die Sprachentwicklung nimmt im zweiten Lebensjahr einen rasanten Verlauf. Ab dem 2. Geburtstag nutzen Kinder zwischen 50 und 200 Wörter und beginnen damit, die Grammatik zu entwickeln.  

Bei Kindern, die mit 24 Monaten einen deutlich reduzierten Wortschatz haben und bis zum Alter von 3 Jahren keine Fortschritte in der Wortschatzentwicklung machen, besteht das Risiko einer Sprachentwicklungsstörung. 

Um frühzeitig gegenzusteuern, kann ein standardisierter Elternfragebogen (SBE-2-KT) dabei helfen, späte Sprechbeginner zu identifizieren. 

Sprachbeurteilung durch Eltern – Kurztest mit 24 Monaten 

Ab Februar 2025 haben Eltern im Rahmen der 24-Monats-Vorsorgeuntersuchung die Möglichkeit, einen Fragebogen zur Sprachbeurteilung ihres Kindes auszufüllen. Zeigen sich im Kurztest Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, werden weitere diagnostische Schritte empfohlen. Zudem erhalten betroffene Eltern die Möglichkeit, am „Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung“ teilzunehmen. In diesem Training werden Eltern gezielt in der sprachlichen Interaktion mit ihrem Kind geschult, um die sprachliche Entwicklung ihres Kindes optimal zu fördern. 

Heidelberger Elterntraining zur frühen Sprachförderung 

Das Heidelberger Elterntraining (HET) richtet sich an Eltern, deren Kinder im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung mit 24 Monaten im Kurztest zur Sprachbeurteilung (SBE-2-KT) auffällige Ergebnisse erzielen. Dabei zu beachten ist, dass die Kinder neben der Sprachverzögerung eine weitgehend altersentsprechende Allgemeinentwicklung aufweisen. 

Das HET „Late Talker“ unterstützt Eltern dabei, die sprachliche Entwicklung ihres Kindes gezielt und einfühlsam zu fördern. Im Fokus steht ein individuelles, altersgerechtes Sprachangebot, das auf die spezifischen Bedürfnisse und den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes abgestimmt ist. 

Durch feinfühliges Verhalten und eine bewusste, förderliche Kommunikation lernen Eltern, wie sie ihre Kinder in der sprachlichen Entwicklung aktiv unterstützen können. 

Im Idealfall werden durch diese gezielte Förderung Sprachdefizite bis zum Ende des dritten Lebensjahres ausgeglichen, sodass das Kind einen sprachlich altersgerechten Stand erreicht.